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Über den VHM

Gründung des VHM

Am 18.Juni 1954 wurde der Verein für Höhlenkunde in München e.V. im Institut für allgemeine und angewandte Geologie und Mineralogie der Universität München gegründet. Der erste Vorsitzende war Herr Franz Orner (1909-1980).

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Niedergeschrieben von Klaus Cramer

Am 14.05.1954 wurde beschlossen, die nächste Zusammenkunft als Hauptversammlung der Sektion Bayern des Landesvereins auszurichten. Mit Rundschreiben vom 01.06.1954 wurden Tagesordnung, Liste der 34 Mitglieder, Aufruf zum Beitritt und Forschungsprogramm "an unsere Mitglieder und Freunde, Gönner und Interessenten" zur Kenntnis gebracht. Punkt 5 der Tagesordnung lautete: Stellungnahme zur Gründung eines Landesvereins für Bayern. Leider waren einige Geladene verhindert, denn zufällig leitete G. ABEL Anfang Juni 1954 eine Urlaubsfahrt "In das Tropfsteinparadies Jugoslawiens". Und Dr. TREIBS – bei geologischer Feldarbeit im Fränkischen Jura – konnte wie auch andere seine Meinung nur schriftlich darlegen.

So kam der denkwürdige 18.Juni 1954: Anwesend waren 15 Personen, im Institut für allgemeine und angewandte Geologie und Mineralogie der Universität München in der Luisenstraße 37 (nach großzügiger Genehmigung durch den damaligen Hausherrn Prof. A. MAUCHER blieb dieses Haus bis heute kostenlos unsere wichtigste Begegnungsstätte). Wie das Ergebnisprotokoll nachweist, arbeitete die Versammlung sehr konstruktiv und unmerklich wurde aus der Jahreshauptversammlung der Außenstelle Bayern die Gründungsversammlung des Vereins für Höhlenkunde in München e.V..

Übrigens, ein Landesverein konnte gar nicht entstehen, dazu waren viel zu wenig Vertreter aus dem übrigen Bayern anwesend. Ist es seltsam, bezeichnend oder beschämend, daß ein solcher Landesverein auch heute noch nicht existiert?

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Niedergeschrieben von Klaus Cramer

Das Ergebnis des 18.Juni 1954

Nach Verlesen des Rechenschaftsberichts und des Kassenberichts waren Fr. ORNER und K. MADER entlastet worden. Allgemein wurde die Gründung eines eigenen neuen Vereins in München gewünscht. Wie in einem Schreiben an den Verband der österreichischen Höhlenforscher später formuliert, waren vereins-und finanztechnische Gründe für die äußere Loslösung von Salzburg maßgebend. Um die Gründung des Vereins – gemeint war die Eintragung ins Vereinsregister – nicht zu verzögern, wurde ein Vorstand entsprechend den Salzburger Satzungen, die lediglich den deutschen Rechtsverhältnissen angepasst waren, gewählt. Danach bestand der erste Vorstand des neuen Vereins aus:

  • Vorsitzender: Herr Franz ORNER, München
  • dessen Stellvertreter: Herr Hans PREUSS, München
  • Schriftführer: Herr Klaus CRAMER, Holzkirchen
  • Kassenführer: Herr Karl THEIN, München
  • Touren- und Gerätewart: Herr Peter CRAMER, Holzkirchen

Die Satzung des Vereins wurde am 27.06.1954 in der Jugendherberge Urfeld am Walchensee von ORNER, PREUSS, THEIN und Cramer in die endgültige Fassung gebracht, von Franz Orner, Hans Preuss, Klaus und Peter Cramer, Dr. Helene Ritter, Albert Baumgartner, Karl und Anna Thein unterzeichnet und am 18. August 1954 im Vereinsregister des Amtsgerichts München Bd. 44, Nr. 31 eingetragen.

Verschmelzung der beiden Vereine

Waren es 1955 noch um die 35 Mitglieder, so hat unser Verein heute im Jahr 2021 über 200 Mitglieder. Vorausgegangen war dem 2019 die Verschmelzung der Höhlenforschung Südbayern e.V. und dem Verein für Höhlenkunde in München e.V.
Eine neue Ära beginnt.

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Vor fast einhundertfünfzig Jahren gab es die ersten Hinweise auf die Beschäftigung mit Höhlen in Südbayern. 1879 erschien nämlich die erste „Höhlenkarte von Bayern“, der Autor war Wilhelm von Gümbel. Sieben Alpenhöhlen sind dort genannt.

1911 wurde die Sektion Salzburg des Vereins für Höhlenkunde in Österreich gegründet, die auch in Bayern Forschungen betrieb (und seit 1921 als Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg ein selbständiger Verein ist).

Die österreichischen Aktivitäten wirkten befruchtend auf die Münchner Studentenschaft, sodass 1920 die Gesellschaft für Höhlenkunde in München entstand. Es kam zu verschiedenen gemeinsamen Forschungsfahrten. Dann versiegten die Aktivitäten aber, bis nach dem zweiten Weltkrieg gab es in München keine vereinsmäßig organisierte Höhlenforschung.

Wieder waren es die Österreicher, die segensreich wirkten, hatte der Salzburger Verein doch traditionell viele Mitglieder im Ausland, vor allem in Bayern. Und so fasste man diese aus praktischen Gründen zur „Außenstelle Bayern“ zusammen.

Ab 1954 engagierte sich das Ehepaar Dr. Issl sehr und organisierte regelmäßige Treffen, die gut besucht waren, man zählte gut 30 Mitglieder. Man beschloss, das nächste Treffen als „Hauptversammlung der Sektion Bayern des Landesverbandes“ auszurichten.

Am 18. Juni 1954 trafen sich schließlich 15 Personen im geologischen Institut der Universität München, man war sich einig, dass man aus verschiedenen, sachlichen Gründen eine organisatorische Loslösung vom Salzburger Verein anstreben möchte. So kam es zur Gründung eines neuen Vereins, dem „Verein für Höhlenkunde in München e.V.

Zum ersten Vorsitzenden wurde Franz Orner gewählt, Stellvertreter wurde Hans Preuss, Schriftführer Klaus Cramer, Kassenführer Karl Thein und Materialwart Peter Cramer.

Mit großem Elan gingen in der Folge die Mitglieder an Forschungsprojekte, auch das Vereinsleben florierte mit regelmäßigen Treffen, Vorträgen und anderen Aktivitäten. Sechs Münchner nahmen auch an der Gründungsversammlung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher 1955 in Donauwörth teil.

Die Forschungsgebiete der Gründerzeit waren vor allen anderen das Laubensteingebiet und die Frickenhöhle, ab 1958 auch das Zugspitzplatt.

Foto: Dieter Heyse

Ein legendäres Foto der Gründerzeit: Weihnachten im Angerlloch: 25.12.1958

Erste Veröffentlichungen des jungen Vereins ließen nicht lange auf sich warten und wurden viel beachtet.

Eine Prägende Persönlichkeit des Vereins war Karl Thein, Vorsitzender von 1965 bis 1972. In seine Ära fielen die erste Herausgabe der Vereinszeitschrift DER SCHLAZ (Mai 1970), die bis heute regelmäßig erscheint.

Einige interne Querelen erzeugte eine größere Satzungsänderung 1972, seither wird der Verein von einer zahlenmäßig verstärkten, auf 2 Jahre gewählten Vereinsleitung geführt.

1975 richtete der Verein die Jahrestagung des deutschen Verbandes der Höhlen- und Karstforscher aus.

In den 1980er Jahren entstand eine neue Dynamik im Verein, vielleicht auch befeuert durch das Vorhaben, eine „Bestandsaufnahme“ der Höhlenforschung zu erstellen, was dann mit der „Münchner Höhlengeschichte I“ im Jahre 1982 gelang, einem für damalige Zeiten stattlichen Werk von 218 Seiten.

Der Verein gab sich ein Logo, die Mitgliederanzahl stieg beträchtlich von 101 Personen 1981 auf 208 Mitglieder in 1988 – ein Wert, der dann Jahre stagnierte und in vielen späteren Jahren nicht mehr gehalten werden konnte.


Eine Zäsur für den Verein bedeutete der Tod des langjährigen Vorsitzenden Klaus Cramer 1993 durch einen tragischen Bergunfall. Sein starker Einsatz für den Verein ist unvergessen, er war nicht nur Gründungsmitglied, sondern zu diesem Zeitpunkt auch 18 Jahre erster Vorstand des Vereins.

Die Vereinsaktivitäten entwickelten sich weiterhin vielfältig mit Aktionen ganz unterschiedlicher Prägung, die elf höhlenkundlichen Workshops zwischen 1991 und 2004 seinen exemplarisch genannt, das bis heute andauernde Langzeitprojekt der jährlichen Vermessung der Eiskapelle, einer Gletscherhöhle unter der Watzmann-Ostwand, oder auch die Arbeitsgruppe Höhle-Religion-Psyche mit jährlichen Treffen seit 1990 sowie diverse regelmäßig stattfindende Forschungslager in Karstgebieten der der Deutschen und Österreichischen Kalkalpen.

Einen Kraftakt stellte die Ausrichtung der 37. Jahrestagung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher 1997 in Garmisch-Partenkirchen dar.

Im September 2003 erschien die einhundertste Ausgabe der Vereinszeitschrift DER SCHLAZ.

Im Mai 2004 wurde zum 50-jährigen Vereinsjubiläum mit großem Erfolg erneut eine Verbands-Jahrestagung ausgerichtet, diesmal in Aschau im Chiemgau. Gekrönt wurde das Jubiläum mit der Herausgabe einer aktualisierten Gebietsmonografie des Arbeitsgebietes auf 433 Seiten, konsequenterweise als Münchner Höhlengeschichte II bezeichnet.

Das neue Jahrtausend brachte nicht nur neue Forschungsergebnisse, sondern auch eine Ausweitung der Arbeiten auf angrenzende Wissensfelder. Zahlreiche Mitglieder des Vereins waren maßgeblich am Projekt Inntaler Unterwelten beteiligt, einem grenzüberschreitenden Verbund von vier Schauhöhlen, realisiert zwischen 2010 und 2013, das mit dem Euregio-Preis der EU ausgezeichnet wurde.

Federführend war der Verein auch beim bislang größten Forschungsprojekt zur Biodiversität in Alpenhöhlen „Leben im Dunkel“, in dessen Rahmen überragende wissenschaftliche Erkenntnisse über Höhlentiere gewonnen wurden und dessen Abschlusspräsentation auf dem Wendelstein in Anwesenheit der bayerischen Umweltministerin Brigitte Scharf 2016 stattfand.

Die vergangene Dekade wurde in den ersten Jahren etwas von Meinungsverschiedenheiten und einem unglückseligen Streit über Katasterunterlagen überschattet. Einzelne Vereinsmitglieder sahen sich sogar veranlasst, aus Unzufriedenheit über die Entwicklung mit der „Höhlenforschung Südbayern e. V. (HFS)“ einen zweiten Münchner Höhlenverein zu gründen, der sich sehr dynamisch entwickelte.

Ab 2016 setzte im VHM ein erfreuliches Umdenken ein. Angestoßen durch eine neue Vereinsleitung beschlossen beide Münchner Höhlenvereine, erneut zu kooperieren und ihre Kräfte wieder zu bündeln.

Im Jahre 2019 erfolgte ein Zusammenschluss beider Vereine, die zu diesem Zeitpunkt jeweils ca. 100 Mitglieder hatten, durch einen Verschmelzungsvertrag.

Das Ergebnis ist ein wieder erstarkter aktiver Verein. Im Rahmen der neuen Aufbruchstimmung wurde ein neues moderneres Logo entwickelt  -  eine neue CI, ein Imageflyer und ein neuer Webauftritt entstanden in der Folge.

Mit aktuell über 220 Mitgliedern, dem höchsten Stand der Geschichte des Vereins, ist der VHM heute einer der größten höhlenkundlichen Vereine Deutschlands und stellt mit seiner Bibliothek und dem Höhlenkataster, vor allem aber dem Erfahrungsschatz seiner Mitglieder den Kompetenzträger im süddeutschen Raum zum Thema Karst & Höhle dar.

 

Der Verein für Höhlenkunde in München e.V. - Höhlenforschung Südbayern präsentiert sich seitdem mit einem neuen Logo. Die wertvollen Erfahrungen von langjährigen Mitgliedern wurden gepaart mit der großen Motivation vieler, durch die Verschmelzung neu gewonnener, junger Mitglieder.
Gemeinsam haben wir ein Ziel: Den Verein im Schutz der Landschafts- und Karstgebiete sowie in unseren Forschungen voran bringen.

Unsere Aktivitäten

Regelmäßig treffen wir uns zu geselligen Abenden. Hier kann man neue Touren planen, sich einfach nur kennen lernen, sich austauschen, Freunde treffen oder Spaß haben.

Im Frühjahr und im Herbst findet unser Klettertraining statt, in der Kletterhalle wie auch outdoor.

Wir führen Fledermauszählungen durch für die Bestandsentwicklung und arbeiten eng mit der Koordinationsstelle für den Fledermausschutz in Südbayern Dr. Andreas Zahn und Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Bayern e.V. Referat Fledermausschutz Martin Harder zusammen. Auf Grund der Fledermausschutzzeit dürfen Höhlen vom 1.Oktober - 30.April eines jeden Jahres nicht befahren werden.

Wir verzichten in dieser Zeit auf Befahrungen und widmen uns der Erstellung der Forschungsberichte oder unserer Vortragsabende. Diese finden von Oktober bis März statt. Mit einem wechselnden Angebot an Vorträgen möchten wir unseren Mitglieder und auch Gästen Einblick in unsere Vereinsarbeit gewähren.

Flyerbild 1

Foto: Peter Hofmann

Flyerbild 2

Foto: Peter Hofmann

Flyerbild 3

Foto: Peter Forster

Mitgliedschaften des VHM

Mitgliedschaft

Unsere Vereinsabende sowie weitere Veranstaltun­gen findest Du immer aktuell in der Rubrik Termine. Komm doch vorbei, wir freuen uns auf dich!

Spenden

Der VHM ist als gemeinnützig anerkannt.

Spardabank München
IBAN   DE13 7009 0500 0001 2800 15
BIC   GENODEF1S04

Vorstand

Peter Forster
1. Vorstand
Dr. Patrik Huter
2. Vorstand

 

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